• Grabdenkmäler

  • Grüfte

  • Wappen am Gewölbe

  • Weitere Ausstattungsstücke

    • Bilder im Chor
    • Holzkanzel
    • Krücken, Eisenketten, silberne Herzen und Kreuze

Grabdenkmäler

Das große Epitaph der von Hessen-Rheinfels (gegenüber der Gnadenkapelle), dem 1693 ein Kirchenfenster weichen musste, reicht bis zum Gewölbe der Kirche. Die Inschriftentafel, die auf zwei rot-grauen Marmorsäulen mit weißen Kapitellen ruht, ist aus schwarzem Lahnmarmor gefertigt; darunter das landgräfliche Wappen umsäumt von Kriegsemblemen.

Grüfte

 

Im südlichen Schiff befindet sich neben dem Epitaph der von Hessen-Rheinfels eine Gruft. 1846 wurde sie untersucht, wobei man Reste von Särgen, Gebeinen und Schädeln feststellte. Die Särge (von Rheinfels) waren nicht im Boden vergraben, sondern auf eiserne Querstangen gestellt. Die dazugehörige Gruftplatte kam 1953 bei der Entfernung des alten Fußbodens zum Vorschein. Ihre Inschrift lautet: „SOPHIA CAROLA / ERNST HASSIA / 1653 18. DEZ / CONSILIARIUS HASSIRE / ERNEST LANDGRAF II".


Im nördlichen Schiff liegt nahe dem Epitaph der von Degano die Begräbnisstätte der Familien Kratz von Scharfenstein und des F M. J. von Degano. 1926 wurden Marmorplatten mit den Inschriften der Kratz von Scharfenstein (wahrscheinlich: Antonius Kratz von Scharfenstein [t 1662] und Hugo Ernst Kratz von Scharfenstein [t 1718] entfernt, da die Schrift nicht mehr zu lesen war. Die Grabschächte sind mit Backsteinen ausgemauert und gewölbt. Die dazu gehörenden Grabplatten entdeckte man ebenfalls 1953. Ihre Inschriften: „ANNO DIE 28 SEPTEMBRIS / 1641 / ANNA JOANNA ANTONETTA / COMTISSA / GRAZ DE SCHARPFENSTEIN / OBYT DIE", „ANO 1650/11 Z BRIS / OBYT EODE ANO ET / DIE" und „SCHARPFFENSTEIN / ANNO 1646 / DIE Z MARTY / OBYT VERO DIE / ANNO 1651 / II. JANUARY". Alle drei Grabplatten waren nach dem Hochaltar hin ausgerichtet.

 

Weitere Gräber unter der Sakristei:

Bei der Schaffung eines Heizungskellers fand sich etwa 50 cm unter dem Sakristeifußboden eine Fundamentmauer von 80 cm Breite. Bei den Ausschachtungsarbeiten entdeckte man überall Knochen und Schädel. Denn hier lag einst die Totengruft der Kapuziner (1680-1813), die links neben der Klosterpforte zugänglich war.


Im Chor wurde 1969 von der Sakristei zur jenseitigen Chorwand ein Graben gezogen, um Heizungsrohre zu verlegen. Bei diesen Arbeiten kamen unmittelbar vor dem Hochaltar Reste menschlicher Skelette zum Vorschein. Der zusätzliche Fund eines alten Grabsteines lässt darauf schließen, dass sich hier die Gräber von Wohltätern befinden. Auf der sehr verwitterten Grabplatte war noch zu lesen: „ANTONIUS WEINANT 77". Bildhauer Arnold Morkramer aus Bruchertseifen fügte die alte Platte einer größeren aus Westerwälder Basalt ein und versah diese mit folgendem Text: „MOLITOR SYNDICUS APOSTOLICUS ET BENEFACTOR CAPUCINORUM BORNHOVIENSIS OB. 23. SEP. 25. V 1729 IN ECCLESIA BORNHOVIENSIS".

 

Wappen am Gewölbe:

Weitere Ausstattungsstücke

Die Bilder im Chor: Joachim und Anna bringen Maria in den Tempel und weihen sie Gott; Anna unterweist ihre Tochter Maria in den hl. Schriften; die Flucht nach Ägypten; die Engel beim Grabe; Adams und Evas Vertreibung aus dem Paradiese; Kains Flucht nach der Erschlagung seines Bruders Abel, die von dem Düsseldorfer Künstler Bernard Budde (Malerschule der Nazarener) am Ausgange des Kulturkampfes gemalt worden waren, wurden 1985 neu aufgefrischt.


Die Holzkanzel des 19. Jh. hat im Zuge der Renovierung ihren ursprünglichen farbigen Anstrich wiedererhalten. Dadurch treten die Figuren der Evangelisten und deren Tiersymbole wieder deutlicher hervor. Über der Kanzel befindet sich ein eindrucksvolles Wandkruzifix des 15. Jh.: der Körper in ruhiger, ausgewogener Haltung, das Haupt von langsträhnigen Haaren gerahmt, die gesamte Ausführung etwa in Lebensgröße. 1980 nahm das einstmals in der Vorhalle gehangene Kreuz, renoviert und mit neuer Dornenkrone, den Platz des nunmehr in der Vorhalle angebrachten Kreuzes ein.


Links neben der Gnadenkapelle hängen über dem Leyen-Epitaph mehrere Krücken, die Gläubige nach ihrer Heilung zurückgelassen haben; dazwischen die Eisenketten, mit denen Johann Brömser von Rüdesheim bei den Sarazenen gefesselt gewesen sein soll; darüber weitere Votivgaben: goldene und silberne Herzen und Kreuze aus früheren Jahrhunderten. Damit sind nur exemplarisch einige Gegenstände gezeigt, die die Verbundenheit des gläubigen Volkes mit Bornhofen widerspiegeln. 

Ausführlicher verzeichnet dies eine Handschrift des 18. Jh., die vom Kamper Pfarrer Folckmer angelegt wurde und in der Hessischen Landesbibliothek zu Wiesbaden (Hs. 72) aufbewahrt wird. Sie beinhaltet: Inventarium Paramentorum et Ornamentorum Ecclesiae Bornhoviensis (1720), Nomina Conversorum ad Fidem ab Anno 1718, Miracula Hic Bornhovii 1681-1789, Nomina Benefactorum.

Start: 19.12.2015