Gnadenkapelle

 

Die in den Jahren 1688-1691 nördlich angebaute Gnadenkapelle wurde nach den Plänen Johann Christoph Sebastianis im Auftrage von Erzbischof Johann Hugo von Orsbeck errichtet. Der bedeutende Steinmetz Johann Theobald Weidemann war an der Ausführung des Projektes maßgeblich beteiligt. Die Kapelle, deren Gnadenaltar am 26. Juli 1691 vom Trierer Weihbischof Petrus Verhorst eingeweiht wurde, misst 4 m in der Breite, 4,70 m in der Tiefe und 5 m in der Höhe. Sie besitzt zu beiden Seiten zwei einfache, spitzbogige Fenster. Barockportal, Pilaster und Altar sind in schwarzem oder rot-grauem Marmor ausgeführt. Die Kuppel, etwa 4 m im Durchmesser und 2 m in der Höhe, besitzt prächtigen Stuck, dessen Meister - vermutlich ein italienischer Stukkateur, der in den Diensten Johann Hugo von Orsbecks stand - nicht namentlich bekannt ist. Auf einem Sockelbau hinter der Altarmensa befindet sich in einer von zwei Säulen flankierten Nische, die in einer großen goldenen Muschel ausläuft, eine Pietä. Bei der 1964 vorgenommenen Aufstellung des neuen Altares erfuhr die Gnadenkapelle eine Neugestaltung: Die braune Marmorverkleidung des Sockels wurde mit einer Rabitzverkleidung überzogen, die weißen Kalkanstrich bekam. Das Fenster auf der rechten Seite wurde zugemauert, das Mittelstück des Balustradengitters herausgenommen. Die Inschrift auf dem Marmorbogen der Gnadenkapelle stammt aus dem „Stabat mater" und lautet: „EIA MATER FONS AMORIS / ME SENTIRE VIM DOLORIS / FAC UT TECUM LUGEAM / FAC UT ARDEAT COR MEUM / IN AMANDO CHRISTUM DEUM / UT SIBI COMPLACEAM". Auf dem von Engeln gehaltenen Schild darüber: „SACELLUM / BEATAE MARIAS VIRGINIS / MATRIS / DOLOROSAE".

Start: 19.12.2015