Auf ein Wort

2020

https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichnis_vom_vierfachen_Ackerfeld#/media/Datei:Hortus_Deliciarum,_Der_Sämann.jpg

Der Sämann

 

 

In Mk 4, 3-20 erzählt Jesus die Gleichnisse vom Sämann und der vielfachen Saat: Da kamen die Vögel und fraßen die ausgesäten Körner. Ein Teil der Saat fiel auf felsigen Boden und verdorrte... Ein anderer Teil fiel auf guten Boden und brachte Frucht; die Saat ging auf und wuchs empor...

 

Neben den nahe am Text liegenden Deutungen („Auf guten Boden ist das Wort bei denen gesät, die es hören und aufnehmen und Frucht bringen...“ (Mk 4,20) kommen hier auch andere Erfahrungen in den Blick: Menschen, die mutlos und resigniert mit dem Gefühl leben, dass doch alles umsonst oder verloren sei:

 

Im menschlichen Leben kann so manche Saat auf steinigem Boden vertrocknen, ohne dass unsere Mühen eine Ernte lohnen würde. Erst wenn wir Gott als den Sämann unseres Daseins glauben, werden Hagel und Stürme unseren Hoffnungen nichts anhaben. Und die Vögel des Himmels tragen die unter Dornen gefallenen Samen auf fruchtbaren Boden. - Jesus sprach auch davon, vor der Ernte werde das Unkraut aus der Saat entfernt und verbrannt...

 

Pater Hugon Superson OFM

Manfred Reichgeld

(05.06.2020)

© Pixabay.com

Die Kraft der Liebe

 

In wunderbar poetischen Worten beschreibt Paulus die Liebe, die Gott selber ist. Auch die Märchen erzählen von der Liebe: Sie ist wahr, die Wahrheit zwischen den Zeilen. Und alle, deren Herzen offen sind dafür, verstehen diese Wahrheit zwischen dem „Fest-Geschriebenen“, diese Liebe, ihren Zauber und ihre Kraft.

 

Welche Kraft ist sie, die in uns selber wirken kann, dass möglich wird, was wir für unmöglich hielten?! Kraft, die aus dem Urgrund des Lebens kommt, dem Schöpfer, der sie in uns hineingelegt hat – was könnt ihr für großartige Wunder tun, wenn ihr die Liebe in euch entfalten lasst …

 

Pfarrer Paul Diederichs, Zell/Mosel

(12.05.2020)

www.amoris-laetitia.de // In: Pfarrbriefservice /„Es ist notwendig aufzugeben, von Menschen das zu erwarten, was allein der Liebe Gottes eigen ist“ (Papst Franziskus)

Allein die Liebe

 

Es sind die Augenblicke des Ergriffenseins, die ein Leben bestimmen. Es gibt das Ergriffensein durch den Schmerz, durch das Schöne, … durch die Liebe. Aus den Märchen unserer Kindertage wissen wir, dass einzig die Liebe die Kraft besitzt, glücklich und frei zu machen. Sie vermag uns über Berge und Meere zu tragen „in ein jenseitiges Land voller Zauber und Träume“.

In seinem 1. Brief an die Korinther schreibt der Apostel Paulus: „Die Liebe ist langmütig, gütig, nicht eifersüchtig, sie ist nicht unanständig und sucht nicht den eigenen Vorteil. Sie erträgt alles, hofft alles, übersteht alles. Die Liebe hört nie auf... (1 Kor 13, 4-7).

Die Liebe – der Grund und der Ursprung allen Seins – lässt uns leben. Sie ist die Kraft, die uns durchfließt und uns zu dem erhebt, wozu wir selbst niemals imstande wären. Und doch ist die Liebe unendlich mehr als alles andere. In und über allem steht jemand, der auf uns als Menschen mit jener unüberbietbaren Energie zu wirken vermag, die wir „Liebe“ nennen. Diese Liebe trägt uns über Berge und Meere und zuletzt in ein jenseitiges Land voller Zauber und (dann erfüllter) Träume.

Wüsste ich alle Geheimnisse und besäße ich alle Erkenntnis, doch hätte ich die Liebe nicht, wäre ich ein Nichts“ (1 Kor 13, 2).


Pater Hugon Superson OFM

Manfred Reichgeld 

(03.05.2020)

Was ist Wahrheit? Christus vor Pilatus © Nikolai Nikolajewitsch Ge / cc0 – gemeinfrei / Quelle: Wikimedia Commons / Pfarrbriefservice.de

 

Wahr und wirklich

 

Was ist wahr? Was ist wirklich? Das sind Fragen, denen wir in ganz unterschied-lichen Situationen unseres Lebens nach-gehen und auf die wir je und dann Ant-worten finden, nicht selten ohne die letzte Sicherheit, die wir suchen.

 

Wir glauben, dass der Gott des Lebens und der Liebe wahr und wirklich ist, wohl „wissend“, dass diese Wirklichkeit unserer Träume und Hoffnungen wirklicher ist als die reale, greifbare Wirklichkeit, die uns umgibt und die wir als solche wahrnehmen. In der Nacht das Licht sehen und die verborgenen Sprachen zwischen Himmel und Erde hören ist für unser Verständnis von uns selbst wirklicher als das äußerlich Sichtbare, das unseren „Wahrnehmungen des Herzens“ entgegensteht.

 

Unser Glaube an Gott hilft uns, die Welt und die Stellung der Menschen in ihr zu verstehen und entsprechend zu handeln – trotz aller Grenzen, dem Leid und der seelischen und materiellen Armut, die uns umgeben.

 

Pater Hugon Superson OFM

Manfred Reichgeld

(17.02.2020)

Wir glauben an Gott, an Seine Existenz, an Seine Wahrheit.

Doch fällt es zuweilen schwer, angesichts vieler anderer Realitäten, die uns sehr nahe gehen und manchmal sehr zu schaffen machen. Dennoch bleibt als Ausblick derjenige auf Gottes Wahrheit hin - und es ist gut, wenn wir uns je neu darin üben.

 

Liebe Grüße

Paul Diederichs, Pastor

Lieber Herr Pfarrer Diederichs,

 

sehr schön haben Sie das geschrieben. Ja, die Wahrheit, die uns Jesus anbietet, hilft uns leben, auch wenn "die anderen Realitäten" Schatten werfen auf unsere Hoffnung und Hindernisse mitunter unüberwindlich erscheinen. Es gibt keine Alternative, unser Leben nicht von der Welt, sondern von Gott her zu verstehen - so wie es im Johannes-Evangelium immer wieder und mit dem visionären Blick nach innen formuliert wird.

 

Wenn wir der offenbarenden Rede Gottes vertrauen - und "uns je neu darin üben" - sind wir auf einem guten Weg.

 

Liebe Grüße,

Manfred Reichgeld

Start: 19.12.2015