Das 2. Vatikanische Konzil -

"Die Zeit großer Hoffnungen"
(geschrieben von Manfred Reichgeld)

© Lothar Wolleh / CC-by-sa 3.0 / Quelle: Wikimedia Commons / In: Pfarrbriefbriefservice.de

 

5. Der Katakombenpakt

 

Mit Blick auf die wachsenden sozialen Verwerfungen weltweit prägte Papst Johannes XXIII. den Begriff und die Leitperspektive der katholischen Kirche als „Kirche der Armen“. Wenige Wochen vor dem Ende des Konzils – am 16. November 1965 – trafen sich 40 Konzilsväter in den Domitilla-Katakomben. Im Sinne einer Selbstverpflichtung verabschiedeten sie dort den sogenannten Katakombenpakt. Die biblische Option für die Armen in ihren Bistümern umzusetzen. Später schlossen sich 500 weitere Bischöfe aus der ganzen Welt diesem Pakt an, von dem heute als dem „vergessenen Erbe des II. Vatikanums“ gesprochen wird.

Einige Punkte der Vereinbarung:
- Wir wollen bezüglich Wohnung, Essen, Verkehrsmitteln so leben wie die Menschen um uns herum.
- Wir wollen weder Immobilien noch Mobiliar besitzen. Wir lehnen es ab, mit Titeln angesprochen zu werden.
- Wir werden jeden Eindruck vermeiden, Reiche und Mächtige zu bevorzugen.
- Wir wollen uns vor allem den Benachteiligten und Unterentwickelten zuwenden.
- Unsere sozialen Werke, die wir unterstützen, sollen sich auf Liebe und Gerechtigkeit gründen und Frauen und Männer in gleicher Weise im Blick haben.

 

Start: 19.12.2015