15. Feuerwehrwallfahrt

(29.10.2017)

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15. Feuerwehrwallfahrt am Mittelrhein

 

Die Feuerwehrwallfahrt nach Kamp-Bornhofen hat eine lange Tradition. Die 15. in Folge begingen Feuerwehrleute aus den näheren und weiteren Einzugsgebieten am vergangenen Sonntag. Wer sich aber mit Dr. Studiendirektor Pfarrer Herbert Breuer aus Bad Honnef unterhielt, kam auf viel mehr Wallfahrten. Herbert Breuer muss es wissen, denn er feierte im vergangenen Jahr sein 25. Wallfahrtsjubiläum und am 30. Juli dieses Jahres sein goldenes Priesterjubiläum. So berichtete er beim Empfang nach dem feierlichen Gottesdienst in der Pilgerhalle von rund 60 Jahren Feuerwehrwallfahrt nach Kamp-Bornhofen. Anfangs nur mit den Feuerwehreinheiten Bad Honnef und Lahnstein als Organisatoren, viel später erst auch mit den vielen heutigen Teilnehmern mit den Einheiten Lahnstein und Kamp-Bornhofen als Ausrichter. So ist die Feuerwehrwallfahrt zu einem Treffen der Männer und Frauen geworden, die sich bei Einsätzen am Tag und in der Nacht in Gefahr begeben, um ihren Mitmenschen beizustehen, sie aus ihrer Not zu retten oder im schlimmsten Fall zu bergen. Gereon Rehberg, Domkapitular und Dompfarrer zu Limburg, nannte in seiner Predigt zwei Feuerwehrmänner namentlich, die ihr Leben verloren haben, Hugo Lambrich aus Lahnstein (2016) und aktuell in diesem Jahr Berthold Lewenz aus Kamp-Bornhofen. Sein Portrait war auf den Altarstufen aufgestellt, daneben die Feuerwehrkerze „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“, im Hintergrund ein Kreuz, gebunden aus zwei Feuerwehrleitern. Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Bad Salzig unter Leitung von Richard Nick spielte das Stück „Der gute Kamerad“, die Gottesdienstbesucher erwiesen den Verstorbenen ihre Ehre im Stehen. Der Musikzug begleitete fortan den Festgottesdienst, den neben Gereon Rehberg Herbert Breuer, Guardian Pater Hugon und Pater Eryk zelebrierten. Feuerwehrmänner unterstützten die Feier als Messdiener, darunter die beiden Söhne des Präsidenten des Landesfeuerwehrverbandes, Frank Hachemer. Er war in Begleitung seines Stellvertreters Peter Gerhard und des Landesfeuerwehrjugendwartes Matthias Görgen zur Wallfahrt gekommen. Darüber hatte sich nicht nur Innenminister Roger Lewentz sehr gefreut, sondern alle Feuerwehrangehörigen sahen darin die Anerkennung, die sie für ihre schwere Arbeit erwarten dürfen. Der Gottesdienst selbst begann mit dem Einzug der Feuerwehreinheiten, zum Teil mit ihren wertvoll bestickten Fahnen und Bannern. Diese waren auch der Grund, warum auf die vorgesehene Prozession zur Pilgerhalle verzichtet wurde. Der Regen hätte den Tuchen zu arg zugesetzt. Mit Beginn des Gottesdienstes jedoch durchfluteten erste Sonnenstrahlen die Pilgerhalle. Rehbergs Lobesworte an die Feuerwehrangehörigen kamen aus seinem Herzen: „Überall sind sie da, wo sie gebraucht werden, wo ihre Hilfe vonnöten ist, sehr oft angesichts großer Gefahr für das eigene Leben, die eigene Gesundheit.“ Naturkatastrophen wären nicht kalkulierbar, meinte er, sie wären schlimm, aber viel schlimmer seit oft das, was die Menschen selbst anrichten. Rehberg kam auf St. Florian zu sprechen, den Schutzpatron der Feuerwehren. „Was hat er mit der Feuerwehr zu tun, mit Wasser?“, fragte er und gab direkt die Antwort dazu: „Nichts, gar nichts, es ist unklar, wie die Feuerwehr zur Ehre kam, den heiligen Florian als Schutzpatron zu haben.“ Der heilige Florian sei am 4 Mai 304 mit einem um den Hals gebundenen Steinbrocken in die Enns gestürzt worden. Das sei der Grund, warum er symbolisch mit einem Wassereimer dargestellt wird, der auch als Löscheimer gedeutet werden könne. 1952 habe die Berufsfeuerwehr Hamburg erstmals eine Genehmigung bekommen, den Funkrufnamen „Florian“ zu benutzen. Am 13. Juni 1975 sei der Funkrufname „Florian“ für alle Feuerwehren Deutschlands eingeführt worden. Der Begriff „Feuer“ aber bedeute nicht immer nur Gefahr, fuhr Rehberg fort. Er zitierte Augustinus: „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst“. Frank Hachemer stellte die Frage, ob die Wallfahrt ein wichtiges Anliegen der Feuerwehren sei. „Mehr denn je“ meinte er, „denn allen Feuerwehrangehörigen wird durch den Gottesdienst die Ehre erwiesen“. Roger Lenwentz bezog in seinen großen Dank an die Feuerwehren des Landes besonders auch das Technische Hilfswerk und die Rettungsdienste in die „Blaulichtfamilie“ mit ein. Über allem aber standen die Worte aus der Lesung: „Du sollst Deinen Nächsten lieben wie dich selbst“. Es ist kein anderes Gebot größer denn diese. (Markus 12.31). Es ist diese große Liebe zum Nächsten, die den Feuerwehrleuten die Kraft gibt, sich für sie einzusetzen.

 

 

Die Teilnehmer der Wallfahrt:

 

Feuerwehreinheiten aus Spay, Bad Honnef, Lahnstein auch mit ihrer Jugendfeuerwehr, Kamp-Bornhofen, Kestert, Filsen, Boppard, Brey, Hillscheid, Nievern auch mit seiner Jugendfeuerwehr, Stadt Honnef, Stadt Andernach, Notfall- und Feuerwehrseelsorger Kreis Mayen Koblenz, Preist (Kreis Bitburg), Wehrleitung der Verbandsgemeinde Nastätten, Guido Ehrler (Kreisjugendwart Rhein-Lahn), Technisches Hilfswerk

 

(Norbert Schmiedel)

 

Start: 19.12.2015