Das 2. Vatikanische Konzil -

"Die Zeit großer Hoffnungen"
(geschrieben von Manfred Reichgeld)

Lothar Wolleh / CC-by-sa 3.0 / Quelle: Wikimedia Commons

 

2. Johannes XXIII. kündigt
das Konzil an


Als Papst Johannes XXIII. das 2. Vatikanische Konzil ankündigte, war dies eine große Überraschung. Nur wenige Vertraute hatte er zu Rate gezogen, seine wohl seit langem gereifte Idee zu verwirklichen. So etwas wie einen „Ruf nach einem Konzil“ gab es damals nicht, aber lauter werdende Forderungen nach grundlegenden Veränderungen und Reformen in einer bewegten Zeit großer gesellschaftlicher Umbrüche.

Aus seiner Zeit als Diplomat der Kurie in Bulgarien, der Türkei und Frankreich kannte Johannes XXIII. die drängenden Fragen und Probleme der Kirche außerhalb der katholischen Welt Italiens. Ihm war deutlich geworden, dass die Kirche eine Sprache sprechen muss, die die Menschen heute verstehen, anders als die erstarrten und zeitbedingten Formen des 19. Jahrhunderts.

Johannes XXIII. war davon überzeugt: Die katholische Kirche muss sich verändern und den Dialog suchen, die Welt wahrnehmen und auf ihre Fragen antworten. Auf die Frage, was das Konzil bewirken solle, antwortete er: „Wir wollen die Fenster öffnen, damit frischer Wind in die Kirche kommt. Ein frischer Wind der Erneuerung der Kirche nach innen und des Zugehens der Kirche auf die Welt, in der sie lebt.

Start: 19.12.2015