7. Erhörungen und Gnadenerweise

 

Die vertauensvolle Verehrung der Schmerzhaften Muttergottes vor ihrem Gnadenbild in Bornhofen ist nicht selten mit Erhörungen unterschiedlicher Art belohnt worden. Das wissen wir aus einem alten 1681-1789 angelegten Inventarium miraculosum. Hierin werden 50 wunderbare Heilungen genannt und näher beschrieben.

Gebetserhörungen 

„Die Analen und Urkunden des Klosters berichten eine Menge wunderbarer Heilungen, Errettung aus mancherlei Gefahren und Gnaden der Verschiedensten Art, welche durch die Fürbitte der schmerzhaften Mutter erhalten und durch die zuverlässigsten Zeugnisse bekräftigt und bestätigt worden sind.

 

 I.  Ein Ereignis ist durch ein bis heute noch erhaltenes und im Kloster aufbewahrtes Votiv-Täfelchen auf uns gekommen. Auf diesem Gemälde ist das Bornhofener Gnadenbild und vor demselben ein Mann mit dem Rosenkranz in der Hand knieend dargestellt; unten sind rechts die Worte zu lesen: „Anno 1710. Zur hogsten lob und Ehr gottes und seiner heil. Mutter hab ich disses deflien (Täfelchen) machen lasen die mich von einer Wasser gefar miraculvoll gerettet und erhalten worden“; links steht der Name dessen, dem diese Gnade widerfahren: „Benedictus Glöckner, steinmetz, bürger und meister in Mainz“. 

 

II. „... Während der Zeit, daß die Herren P. P. mit meiner Frau Mutter in der Kirche gewesen, ging ich auf den Bänken, so ringsum in  der Stube waren, von einem Fenster zum anderen, fleißig merkend auf die Rückkehr meiner Frau Mutter: welche, als ich von fern ersehen, fing ich an mit heller Stimme zu rufen: Pappa! Mamma! von selbigem Augenblick an habe ich nicht allein die Sprache, sondern auch die vorige Fröhlichkeit und Gesundheit erhalten.“

 

(Am 14. Juli 1720 im Klosterarchiv hinterlegt von Ernestus von Lettig (geb. 1645),  Kommandant der Festung Ehrenbreitstein)

Quelle: Krebs, P. Jos. Aloys, C.Ss.R., Maria, du Königin der Martyrer. Wallfahrtsbuch... insbesondere zu dem Gnadenorte Bornhofen. Linz a. Rh. (1856)

 

 

In einem anderen Verzeichnis (1681-1743) werden „gratiae“ (Gnadenerweise) aufgeführt, die auf Anrufung der heiligen Jungfrau geschehen sind: Merkwürdige und plötzliche Heilungen von körperlichen Übeln und Krankheiten verschiedener Art. Auch aus den Jahren 1835 bis l861 wird von 9 wunderbaren Gnadenerweisen in körperlichen und geistigen Anliegen berichtet (mündliche und schriftliche Aussagen unmittelbarer Augen- und Ohrenzeugen). 

 

Übereinstimmend bemerken die Verfasser der vor genannten Verzeichnisse, dass es sich um „Tatsachen“ bzw. außerordentliche Gebetserhörungen und keine eigentlichen Wunder handelt, die darum keinen anderen als einen „historischen Glauben“ beanspruchen. 

 

In der Wallfahrtskirche – links neben der Gnadenkapelle – hängen über dem Leyen-Epitaph mehrere Krücken, die Gläubige nach ihrer Heilung zurückgelassen haben. 

Start: 19.12.2015